Nach dem Kauf hat sich der Stadtrat einstimmig dafür ausgesprochen, das historische Gebäude zu erhalten und zu sanieren. Als der Nürnberger Restaurator Peter Wolf beauftragt wurde, eine Befund-untersuchung für das alte Haus anzu-fertigen, konnten weder Stadtverwaltung, Bauamt oder auch das Landesamt für Denkmalpflege ahnen, was an histori-scher Bausubstanz und damit auch an Arbeit auf alle Beteiligten zukommen würde. In den einzelnen Räumen legten die Restauratoren zwischen 17 und 35 verschiedene Anstriche in Braun- und Rottönen frei. Stark rußgeschwärzte Bohlen und Balken im Erdgeschoss lassen die Vermutung zu, dass vielleicht einmal eine Schmiede hier untergebracht war. Immer wieder stießen die Fachleute auf alte Bausubstanz, speziell was die Aus-füllung der Fachwerkgefache, den Ver-putz der Wände oder der Zimmerdecken betrifft.
In allen Räumen wurden zur Doku-mentation Teilflächen freigelassen; bei denen man den ursprünglichen Verputz erkennen kann.
Unsere Vorfahren bedienten sich dabei der Baumaterialien, die in ausreichendem Maße und kostengünstig zur Verfügung standen. Das waren Lehm, Sand, Stroh oder Mist, Bruchsteine, Holzbretter und Weidenruten, sowie Wasser und Kalk. Zwischen die tragende Fachwerkkon-struktion wurde auf diese Weise ein Gemisch aus Lehm und Stroh gedrückt, das durch Holzbretter verstärkt, durch Weiden- oder Haselgeflecht ver-festigt oder an kleinen Holzkeilen "aufgehängt" wurde. Alle diese Techniken sind im "Steinweg 5" gut zu erkennen. Das gesamte Haus war nur auf Erde gebaut und mußte aus Sicherheitsgründen mit Kalksandstein-mauerwerk unterfangen werden.
Im Versammlungsraum im Erdgeschoss (um 60cm vertieft) ist ist neben der aus Lehm bestehenden Deckenverkleidung eine Holzbohlenwand erhalten, deren Zwischenräume ebenfalls mit dem im Winter wärmenden und im Sommer Kühlung spendenden Lehmver-putz ausgefüllt sind. Interessant ist die freigelgte Zwischenwand im Gang. Hier wurde das Lehmgemisch mittels kleiner Holzkeile auf die Bretterwand "geklebt". Auch in den Räumen des Oberge-schosses können Lehm-Flechtwerk-Wän-de gezeigt werden, daneben sind auch einfache Balken-Brett-Konstruktionen sowie die früheren Außenwände des Gebäudes zu sehen.
Besonders wertvoll und selten sind die blauen Schablonenmalereien aus dem 19. Jahrhundert auf der Südwand des Versammlungsraumes im Erdgeschoss. Hier haben die Restauratoren ganze Arbeit geleistet und das frühere Muster in mühevoller Kleinarbeit wiederhergestellt. Ähnliches gilt für die Holzdecke und die Holzverschalung im Ausstellungsraum im Obergeschoss.