Herzogenaurach (gä) zu den Aufgaben des Heimatvereins gehört es nicht nur, Heimatgeschichte, Brauchtum und Mundart zu pflegen. Man möchte auch den Landkreis und andere Regionen Frankens erkunden. Nach einem Besuch der Firma MABA in Vestenbergsgreuth und des dortigen Aroma- und Kräutergartens im letzten Jahr, stattete man diesmal dem Adelsdorfer Süßwarenproduzenten Dr. Soldan einen Besuch ab.
Bei einer Betriebserkundung unter Führung durch das Soldansche Urgestein Bräunig erfuhren die Herzogenauracher Wissenswertes zur Firmengeschichte, vor allem aber über die Produktionsvorgänge in dem bekannten mittelständischen Unternehmen, das seit 1960 in Adelsdorf ansässig ist und mit dem Hustenbonbon Em-eukal mit der roten Fahne europaweit bekannt geworden ist.
1899 gründete der Nürnberger Apotheker Dr. Carl Soldan eine „Medizinal Drogerie" und entwickelte ein Rezept zur Herstellung eines Bonbons Eukalyptus- und Mentholölen. In den 20-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde sein Produkt ins Markenregister eingetragen. Bis nach dem 2. Weltkrieg durften Ärzte den Bergleuten Soldans Hustenbonbons per Rezept verabreichen. Damit sie mit schmutzigen Händen oder Handschuhen die Süßigkeit nicht berühren mussten, entwickelte die Firma Soldan das „Fähnchen" zum leichteren Auswickeln, das noch heute ein Wahrzeichen für das Bonbon ist. Heute wird das Unternehmen in der vierten Generation von der Familie Soldan geleitet. Der Sitz der Firmenzentrale ist nach wie vor in Nürnberg.
Permanente Investitionen in die Produktionsstätte Adelsdorf führten dazu, dass heute auf sieben Produktionsstraßen täglich rund 100 Tonnen Süßwaren hergestellt werden. Mittlerweile verfügt das Unternehmen über rund 1000 Rezepturen, stellt 22 Sorten Bonbons, Traubenzucker, Lakritze und natürlich die beliebten Gummibärchen her. Man beliefert zusätzlich die Pharmaindustrie und hat in Osteuropa und in Übersee längst neue Märkte erschlossen.
Und was noch wichtiger ist: rund 180 Arbeitsplätze bietet die Firma Soldan in Adelsdorf.
gä