Der Hausherr, Pfarrer Dr. D. Kuhn, führte die rund 30 Teilnehmer durch die ehemalige Benediktinerkirche. Er gab einen Einblick in die Gründungsgeschichte von Kirche und Kloster, führte durch die Geschichte des Klosters und berichtete über die baulichen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte. Gleichzeitig gab er einen Einblick in die derzeit laufenden Restaurierungsarbeiten, die voraussichtlich in knapp zwei Jahren abgeschlossen sein werden.
Die Entstehung des Klosters geht - einer Legende zufolge - auf die Herzogstochter Hildegundis zurück, die gegen ihren Willen verheiratet werden sollte und an eben der Stelle verstarb, an der später Bischof Otto von Bamberg im 12. Jahrhundert das Kloster Münchaurach eingeweiht hat. Münchaurach blühte und ihm unterstanden einst mehr als 20 Besitzungen im heutigen Mittel- und Unterfranken. Kaiser Friedrich Barbarossa stellte es unter den Schutz der Burggrafen und späteren Markgrafen von Nürnberg.
Das hatte zur Folge, dass das Kloster Münchaurach schon kurz nach der Reformation die Konfession wechselte. Die Mönche schlossen sich der neuen lutherischen Lehre an und das das Kloster wurde Mitte des 16. Jahrhunderts aufgelöst. Plünderungen im Bauernkrieg und im 30-jährigen Krieg trugen ein Übriges dazu bei, dass die Anlage immer mehr verfiel.
Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert, bevor der Herzogenauracher Baumeister Andreas Kurr vor 1900 eine umfassende Restaurierung durchführte. Da die finanziellen Mittel der Kirche damals erschöpft waren, erhielt Kurr u.a. ein Altarbild, das er restaurieren ließ und dem Herzogenauracher Liebfrauenhaus spendete, wo es heute noch den Hochaltar ziert.
Die kleine Radtour durch den Aurachgrund führte vorbei an den malerischen Mühlen, der Eckenmühle, der Lenzenmühle und der Hessenmühle bis zur Münchauracher Klostermühle. Vom Heimatvereinsvorsitzenden K.-P. Gäbelein erhielten die Exkursionsteilnehmer zusätzlich Informationen über den Heimatdichter Michael Kreß, den „Dichter des Aurachtals", an dessen Geburtshaus der Weg vorbeiführte und über die Bedeutung des Eichenbrünnleins am Aurachufer, wo 1933 der 1. Spatenstich für die Herzogenauracher Wasserleitung erfolgte.
Nach all den historischen Informationen war am Ende der Besuch der Münchauracher Kirchweih ein willkommener Abschluss der informativen Radtour.