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Tag des offenen Denkmals

tdod.jpgHerzogenaurach. Auf reges Interesse stieß der Stadtrundgang des Heimatvereins zum „Tag des offenen Denkmals" 2013. Der Vereinsvorsitzende, Klaus-Peter Gäbelein, nahm dabei kritisch Stellung zum diesjährigen Motto der Denkmalstiftung, die da lautete „Unbequeme Denkmale"

Waren unter dem diesjährigen Motto in erster Linie Bauwerke zu verstehen, die es zu erhalten gilt und die daher wegen der hohen Auflagen und Kosten wohl „ungeliebt" sind, so sind Gäbelein zu Folge auch Kunst- oder Kriegerdenkmale  nicht immer geliebte Denkmale. Außerdem vertrat der Vereinsvorsitzende die Ansicht, dass nicht nur das Negative bei diesem Thema herausgestellt werden sollte, sondern auch die positive Seite des Denkmalschutzes, vor allem die Privatinitiative einiger Bürger in der Stadt, die weder Kosten noch Mühen scheuen, um das Stadtbild aufzuwerten.

Dass man bei den Kunstdenkmalen in der Stadt, bei Schusterbrunnen, Georgs  Brunnen oder bei den Turmspringern unterschiedlicher Meinung sein kann, ist laut Gäbelein jedermanns Recht. Dass es beim Erhalt von privaten Objekten sehr schwierig ist, dem Denkmalschutz und den Auflagen gerecht zu werden, ist ein anderes Problem.

Erfreulich ist, laut Gäbelein, die Tatsache, dass viele Besitzer von Denkmal geschützten Anwesen in der Innenstadt investieren, so wie beispielsweise Helmut Glass, der demnächst die Scheune der ehemaligen  Glassschen Brauerei am Marktplatz zu Wohnungen ausbauen will.

Aber andrerseits zeigte der Vereinsvorsitzende auch auf, welche Problematik für Hausbesitzer entstehen, damit ein altes Anwesen saniert und erhalten werden kann, noch dazu wenn sie zu einer Erbengemeinschaft gehören. Was wird mit den Anwesen Reyther Straße 6, was mit dem Heubeckschen Anwesen an der ehemaligen Kirchenmauer in der Hinteren Gasse am Eingang zur Engelgasse , was soll aus dem Anwesen Gumbrecht in der Hinteren Gasse werden, an dem der Zahn  der Zeit erheblich nagt?

Deutliche Worte fanden die Eigentümer des Anwesens der früheren Bäckerei Freudenberger/Kummeth in der Hauptstraße. „Wir können uns allein einen Umbau oder eine Sanierung des Anwesens, dessen Zustand oft kritisiert wird, nicht leisten. Die ehemalige Bäckerei und die daneben stehende Scheune stehen unter Ensembleschutz und die  Restaurierung würde uns auffressen. Und auf einen privaten Investor warten wir vergebens." Ähnliches gilt für den unteren Teil der Mühlgasse, wobei hier bereits Interesse bestanden hat, das Anwesen der früheren Schreinerei Westner und die darüber liegenden Gebäude zu einer größeren Wohnanlage  auszubauen. Und was passiert mit der Stadtmühle? Auch hier hat der Denkmalschutz ein ernstes Wort mitzureden und die Zuschüssen, auf welche die Besitzer solcher Gebäude angewiesen sind, fließen spärlich - aber die Auflagen sind sehr hoch.

In den informative und diskussionswürdigen Rundgang war auch die Frage eingebunden: Was soll mit dem Bertold-Adler geschehen, ein Kunstwerk der Ehrenbürgerin Maria Lerch, der einst in der Flughafenstraße den Weg zum Fliegerhorst markierte. Einige Teilnehmer waren der Meinung: „Warum soll man den nicht am heutigen Flugplatz als Denkmal wieder aufstellen?"

Fazit des informativen Rundgangs: Egal ob Seelhaus oder kleines Spital am Kirchenplatz, die Schmiede von Klaus Zehlein oder Häuser in der Innenstadt: Wer ein altes Anwesen in der Innenstadt besitzt, ist eigentlich kein reicher, sondern ein armer Mann!

                                                                                                  gä

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