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Tag des Bieres

Samstag, 23. April                 
In Herzogenaurach gab es früher zahlreiche Brauereien
Herzogenaurach.  Der Hubmann Parkplatz hinter dem Rathaus ist ein beliebter Parkplatz im Herzen der Stadt, doch nur wenige verbinden mit dem Namen "Hubmann" noch die einstige Brauerei  gleichen Namens, in der in Herzogenaurach Bier gebraut wurde. Fünf Jahre nach dem Aus für die Brauerei (1974) rollten dann die Bagger an und das Brauereigelände wurde für den innerstädtischen Parkplatz planiert. Und heute ist von zahlreichen Herzogenauracher Brauereien nur noch die von Hans Heller in der Haupstraße übriggeblieben.
Selbst alteingesessene Herzogenaurach können heute kaum mehr alle Brauereien aufzählen, die es noch vor und nach dem Krieg in der Stadt gegeben hat. So braute der Walfisch Wirt einst sein eigenes Bier (heute Bücher und  Medien & mehr). Das Bierbrauen im heutigen "Roten Ochsen" geht zurück auf das Jahr 1652. Vor 1830 wurde auch im Gasthaus "Schwarzer Bär", bevor hier der Apotheker Beyschlag mit seiner Apotheke einzog. Die Brauerei mit Gaststätte zog daraufhin weiter nach Osten in der Hauptstraße. Leider wurde das schmucke Fachwerkhaus in den 60-er Jahren für das Gebäude der Sparkasse "geopfert". Dasselbe gilt für  das daneben stehende "Weiße Ross".
Und auf der Haupstraße fand man noch die Brauerei und Mälzerei Fröhlich mit einer guten Speisegaststätte (heute Geschäftshaus "Ernesting´s family" und Geschäftshaus  "NKD") . Die Brauerei wurde 1926 stillgelegt , die angeschlossene Mälzerei blieb noch weitere Jahre in Betrieb.
Auch in der Engelgasse wurde in der Gaststätte "Steigerwald" noch im 19. Jahrhundert gebraut. Später wurde das Anwesen aber nur noch zu einer beliebten Gastwirtschaft mit einem großen Saal im Obergeschoss umfunktioniert, in dem Theateraufführungen (hauptsächlich bis zum 2. Weltkrieg) und nach dem Krieg sogar Tischtenniswettkämpfe stattfanden.
 Eine Braustätte gehörte auch zur späteren Gaststätte "Weißer Hahn" (heute "Apotheke am Markt"). Die Besitzer, die Familie Staudigel, beendete allerdings die Brautätigkeit schon im Jahr 1900.  Inmitten der Stadt, gegenüber der Bäckerei Römmelt braute der Besitzer der gleichnamigen Brauerei und Gaststätte Philipp Glaß bis 1933, dann widmete er sich nur noch der Landwirtschaft und der florierenden Gaststätte gleichen Namens.
                       Eine Urkunde, ausgestellt vom Magistrat der "königlich bayerischen Stadt Herzogenaurach" aus dem Jahr 1867 belegt, dass der Brauerei Zimmerer in der Bamberger Straße das Braurecht erteilt worden ist. Franz Zimmerer, als der "Zieglers Franz" in der Stadt bekannt, führte die Brauerei ab 1904, braute bis 1942 und  übergab die Braustätte 1943 an seine Tochter Betty und  seinen Schwiegersohn Hans  Polster. Und als deren Tochter Ilse  den Sohn Josef der Hubmann Dynastie heiratete, war die "Elefantenhochzeit" im Herzogenauracher Braugewerbe vollzogen.  Hubmann, Zimmerer und Polster bestimmten fortan den Bierausstoß in der Stadt. 
Nach einem Brand in der Brauerei Polster am Ende der westlichen Hauptstraße (1979) und dem frühen Tod von Ilse (1984) bedeutete das fast schon das Aus der alteingesessenen Brauerei Polster, wenngleich man noch im Lohnbrauverfahren bei der Nürnberger Brauerei Tucher im Lohnbrauverfahren eine Zeitlang weiter braute und das Bier auch auf dem hauseigenen Keller im Weihersbach an der Kirchweih ausschenkte.   Die Pläne von Josef Hubmann, auf dem Gelände der Polsterbrauerei eine Erlebnisbrauerei zu errichten, wurden in den 80-er Jahren konnten nicht verwirklicht werden.
           Nicht vergessen werden darf das "Communbrauhaus" an der Schütt. Hier durften bis in die 20-er Jahre Herzogenauracher Hausbesitzer ihren eigenen Gerstensaft gegen ein geringes Entgeld sieden. Danach wurde hier ein Wannenbad eingerichtet, in dem sich die Herzogenauracher bis in die 50-er Jahre für 50 Pfennige baden konnten.
 
Bleibt letztlich in Herzogenaurach nur noch die Brauerei Heller in der Haupstraße als einheimische Braustätte. Das heutige Hellersche Anwesen im Zentrum der Stadt war nach Forschungen von Heimatforscher Luitpold Maierim 18. Jahrhundert im Besitz einer Bäckerfamilie Welker, dann übernahm eine Familie Glaß das Anwesen, bevor es an die Familie Ritter veräußert wurde, der auch der sog. Ritterskeller in der Schürrstraße gehörte.
Seit 1874 ist das Anwesen in der Hauptstraße 33 im Besitz der Familie Heller, die das Anwesen vor 140 jahren erworben hat und dem Brauwesen in all den Jahren verbunden gewesen ist: Georg Heller, Johann P. Heller , Georg Heller jun., Hans Heller, seine Tochter Cornelia und Schwiegersohn Alexander führen Brauerei und Gaststätte nun in der vierten und fünften Generation. Für Kartenspieler, Früh- und Dämmerschoppler sowie als Versammlungs- und Tagungslokal ist "der Heller" heute immer noch eine gern genutzte Gaststätte und Bierwirtschaft, bekannt für seine schmackhaften Biere, für die "besten Bratwürste in der Stadt" und ein Lokal, in das man heute noch nach alter fränkischer Tradition seine Brotzeit mitbringen darf.
Klaus-Peter Gäbelein

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