Action und Aktionen
„Die Menschen wollen animiert werden", so der Vorsitzende des Heimatvereins, Klaus-Peter Gäbelein. Er bezieht sich damit auf das Programm des Heimatvereins für das Jahr 2012. Genaueres gefällig?
„Der Heimatverein bietet seit vielen Jahren monatliche Stadtführungen an. Doch unter der Ankündigung „Stadtführung", die immer unentgeltlich durchgeführt werden, kamen im letzten Jahr immer weniger Interessenten. Deswegen sind wir in diesem Jahr dazu übergegangen, die Führungen zwar weiterhin durchzuführen, aber unter ganz bestimmten Aspekten.
Und so werden die Besucher bei den Stadtführungen 2012 „Durch Herzogenaurachs Innenhöfe, die keiner kennt" geführt. Eine weitere Führung findet unter dem Aspekt statt „Was die Herzogenauracher im Schilde führen" und führt an Wappen und Bildnissen in der Innenstadt vorbei, die man bei schnellen Durchgang durch die Innenstadt kaum bemerkt und außerdem lädt der Verein dazu ein, bei einem Rundgang die früheren Stadttürme und Stadttore aufzuspüren. „Doch auch auf Kinderführungen oder Führungen in englischer Sprache sowie auf solche für Neubürger wird künftig nicht verzichtet", betont Gäbelein.
Wie in den letzten Jahren wartet der Heimatverein 2012 mit interessanten Vorträgen auf. Im April wird der Besuch des Bamberger Literaturwissenschaftlers Rolf-Bernhard Essig sicher wieder ein besondere Höhepunkt werden, wenn dieser einen Einblick in die Multi-Kulti-Geschichte des deutschen Wortschatzes gibt. „Wie der Klatsch zum Kaffee kam", so lautet die Gemeinschaftsveranstaltung des Heimatvereins zusammen mit der Volkshochschule, der Stadtbücherei und dem Kulturamt. „Man kann doch Kulturveranstaltungen gemeinsam durchführen und nicht jede Institution muss ihr eigenes Süppchen kochen", meint Gäbelein.
Weitere hochkarätige Vorträge sind im Jahresprogramm des Heimatvereins zu finden, wie der des ehemaligen Kaplans von St. Magdalena und heutigen Domkapitulars Dr. Norbert Jung, der im September über die 1000-jährige Geschichte des Bamberger Doms referieren wird. Auch der oberfränkische Bezirksheimatpfleger Prof. Dippold konnte wieder als Referent gewonnen werden und spricht über „Hirten, Bettler, Diebe - das Leben der kleinen Leute früher" Als Ergänzung dazu bietet der Heimatverein eine abendliche Führung durch Herzogenaurachs Gaststätten an mit dem Thema „Das Essen der kleinen Leute früher: Kartoffelsuppe und Backers".
Und wer Kulinarisches liebt, sollte sich den Vortrag von Dr. Martin Oberle, dem „Karpfenprofessor" von der Höchstadter Fischereianstalt nicht entgehen lassen, denn nach dem Referat werden Fischhappen der Fischerei Oberle aus Kosbach serviert. „Viele Herzogenauracher sind bekanntlich Karpfenfans und die sollen Probieren, was man aus unseren Weiherfischen alles an Spezialitäten zaubern kann", so der Vorsitzende des Heimatvereins. Wer Herzogenauracher Traditionen liebt, sollte sich die Filme von den Festen zur 600-Jahr-Feier aus dem Jahr 1949 und vom Festzug des Jahres 2002 nicht entgehen lassen.
Zusätzlich bietet der Verein wieder Studienfahrten an. Da geht es in die unterfränkische Bäderregion nach Bad Neustadt und Bad Kissingen, im Herbst besucht man die malerische Lahn mit Limburg und der Burganlage in Braunfels. Und wer nicht so weit reisen möchte, kann mit dem Verein per Fahrrad nach Oberreichenbach radeln; die dortige Kirche ist sehr sehenswert und der Bier-Keller lädt zur Einkehr ein.
Schließlich werden auch wieder abendliche Führungen mit dem Herzogenauracher Nachtwächter, Führungen zu Familienfeiern oder Jubiläen angeboten, nicht zu vergessen die beliebten „Stadt-VERFÜHRUNGEN" mit Frankenweinproben, fränkischem Büfett und fränkischer Musik im Steinweg 5.
Und noch ein Hinweis: alle Veranstaltungen des Heimatvereins sind kostenlos - aber hoffentlich nicht umsonst.
Das Jahresprogramm liegt im Foyer des Rathauses aus und kann im Internet unter www.heimatverein-herzogenaurach.de abgerufen werden.