Der Ochse,
das älteste Zugtier der Menschheit, gilt gemeinhin als gutmütig. Und ein
Hornochse ist nach Definitionen in deutschen Sprachgeschichten ein „einfältiger
oder törichter Mensch". Aber alles andere als einfältig erwies sich am
Freitagabend die „Hornochsenband" des Höchstadter Heimatvereins, die auf
Einladung ihrer Herzogenauracher Kollegen in der Gaststätte Heller gastierte.
In geballter Form erschien „Bandenleiter" Georg Römer mit seinen Musikern in der Brauereigaststätte, die mit den zehn Musikern und 60 Zuhörern bis auf den letzten Stuhl gefüllt war. Und wenn schon einmal „Roidl" von der Aisch zu Gast bei den „Flacken" an der Aurach weilen, dann blüht natürlich auch der Flachs. Schließlich waren sich Aisch- und Aurachgründer über Jahrzehnte, ja Jahrhunderte nicht immer grün.
Aber seitdem die beiden
Vereinsvorsitzen Georg Römer und Klaus-Peter Gäbelein freundschaftlich
zusammenarbeiten, sind die Querelen zwischen den beiden Städten vergessen.
Freilich gibt es hin und wieder kleine Nadelstiche und Frotzeleien, wenn z.B.
der einheimische Vorsitzende in Mundartbeiträgen die Nachbarn auf den Arm
nimmt. „Mir Franken verdroogn eichendli ganz schee vill: Mei Vadder verdrächd
achd Seidli Bier, mei Onkel verdrächd zehr Schnäbbs, unser Nachbers Bu
verdrächd drei Big Mäc ohne zer schbeia, mei Nachber verdrächd seit zwanzig
Joär des Gegaafer vo seiner Fraa, - mir verdroogn die Schdreiderei in unsern
Schdadtrad und vor allm verdroogn mir in Herziaura sugoär die Musigg vo dennern
Hornochsen aus Höchschdadt -mir Frangn verdroogn eichendli alles, bloß ka
Kridigg!"
Und der Römer Schorsch und seine Ochsen und Öchsla bliesen darauf den Herzogenaurachern ein Stück schöner, lebhafter und lustiger als das andere. Und alles fränkisch, versteht sich und flott, so dass das Publikum immer wieder zum Mitsingen animiert wurde. Und zwischendrin immer wieder Gäbeleins fränkische Sprüche, teilweise böse und sarkastisch, wie im richtigen Leben eben!
Dass es für die Hornochsen
nicht Ochs vom Spieß zu essen gegeben hat, tat nichts zur Sache. Eveline
Hellers Bratwürste haben sicher genauso gut geschmeckt und zur weiteren
Verbesserung der internationalen Beziehungen zwischen Herzogenaurach und
Höchstadt beigetragen.
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