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1000 Jahre Bamberger Dom, Vortrag von Domkapitular Dr. Norbert Jung

bamberger-dom1.jpgMit einem hochkarätigen Referenten wartete der Heimatverein am Donnerstag im vollbesetzten Saal der Musikschule auf. Domkapitular Dr. Norbert Jung, „Custos" (Hausherr) am Bamberger Dom, sprach über die Geschichte des 1000 alten Gottesthauses.

Nach seiner Dissertation in Kirchengeschichte und Priesterweihe begann die Laufbahn des Geistlichen als Kaplan an der Herzogenauracher Pfarrkirche, führte ihn dann als Pfarrer nach Uffenheim, bevor ihn Erzbischof Dr. Schick zu seinem persönlichen Referenten und schon 2010 zum Leiter der Hauptabteilung „Kunst und Kultur" am Domberg ernannte.

Und so erfuhren die Zuhörer aus erster Hand von der baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Entwicklung des bekanntesten Bamberger Wahrzeichens. Kurz nach seinem Regierungsantritt entschloss sich Heinrich zur Gründung des Bistums Bamberg, um sich und seiner Gemahlin Kunigunde ein immerwährendes Gedächtnis zu sichern. 1007 wurde das Bistum Bamberg gegründet und wahrscheinlich hatte der Herrscher schon 1004 Jahr mit dem Bau einer Bischofskirche beginnen lassen. Bamberg war denn auch der bevorzugte Regierungssitz des Herrschers, der durch den Besuch von Papst Benedikt VIII. 1020 besonders aufgewertet wurde.

Am 06. Mai 1012, dem Geburtstag des Kaisers, wurde der Dom zu Ehren der Heiligen Georg (Ostchor) und Petrus (Westchor) geweiht. Er beherbergt heute noch die Grabmäler des Kaiserpaars, das 1146 (Heinrich) und 1200 (Kunigunde) als einziges Ehepaar in der Kirchengeschichte heilig gesprochen wurde. Hier befindet sich auch das einzige Papstgrab nördlich der Alpen: der Bamberger Bischof Suidger war 1046/47 unter dem Namen Clemens II. das Oberhaupt der abendländischen Christenheit.

Im Ostchor findet der Besucher heute das von Tilmann Riemenschneider um 1500 geschaffene Hochgrab für Heinrich und Kunigunde mit dem Zeitgeschmack der Frührenaissance gestalteten Abbildung des Kaiserpaars und Szenen aus den Heiligenlegenden ihres Lebens.

Nach dem Brand des Doms 1081 begann unter Bischof Otto, dem Pommernapostel der Neubau, fortgeführt von seinen Nachfolgern Thiemo und Ekbert und 1237 abgeschlossen. Baugeschichtlich fällt dieser Bau in die Übergangsphase vom romanischen zum gotischen Baustil, wie noch heute an den Türmen beim Ostchor (romanisch) bzw. Westchor (gotisch) oder an den weitgehend romanischen Portalen des Doms zu erkennen ist.

Im 17. Jahrhundert begann die kunstgeschichtliche Barockisierung des Doms:  die Fenster erhileten helles Glas, Gewölbe und Wände wurden weiß getüncht, etwa die Hälfte der Altäre bekam moderne - barocke Aufbauten. Zwischen 1828 und 1837 erfolgte schließlich eine sogenannte „Purifizierung", eine Stilbereinigung.  Hauptziel war die Angleichung eines gewachsenen Ensembles an das Kunstverständnis von einem „Denkmal des natürlichen, einfachen deutschen Alterthums", das bedeutete, dass der Dom kunstgeschichtlich zurückgeführt wurde auf Aussehen und Ausschmückung wie sie der romanisch-gotischen Epoche entsprochen haben mag.

In einem Exkurs über die Kunstschätze des Doms spannte Dr. Jung den Bogen von der Adamspforte über die Gnadenpforte hin zum Fürstenportal mit seinem kunstvollen Tympanon (Bogenfeld). Neben dem Veit-Stoß-Altar, dem Rosenkranzgemälde von Lucas Cranach, den Statuen von Synagoge und Ecclesia durfte der Bamberger Reiter in Jungs Kunstbetrachtungen nicht fehlen. Die Kunstexperten sind sich weitgehend darüber einig, dass es sich bei dem Reiterstandbild um König Stephan von Ungarn handelt.

                                                                                                 gä

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