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Feuerlein findet Feuerstein

Sie sind ein eingeschworenes Team, die Höchstadter Hobby-Archäologen: Gerlinde Ruhmann, Ottmar Völlner und ihr Chef Karl-Heinz Feuerlein. Ihr Arbeitsgebiet sind die Kies- und Sandgruben im Aischgrund zwischen Gremsdorf und der Mündung des Flusses bei Hallerndorf. Und ganz besonders angetan haben des dem Trio die Baggerarbeiten in der Nähe von Adelsdorf. Und so gehören denn auch die Männer auf den Schwimmbaggern, die immer wieder neues archäologisch wertvolles Material zu Tage fördern.

Beim Heimatverein sprach der Chef der Dreierbande über seine Funde. Feuerlein, eigentlich Zimmermann von Beruf, hat sich seit vielen Jahren der systematischen Sammlung, Katalogisierung und vor allem der Altersbestimmung dessen verschrieben, was die Erde heute noch hergibt. An die 1.000 Relikte hat die Gruppe inzwischen zusammengetragen. „Aber selbst graben dürfen wir leider nicht, der Gesetzgeber schreibt das so vor", so Feuerlein ein wenig wehmütig.

Feuersteine, Lanzen- und Speerspitzen, Schaber und Messerklingen, Zähne, menschliche Gebisse und Schädel, mussten in den letzten Jahren archiviert und per wissenschaftlicher Methode - die C-14 Analyse-  auf ihr Alter bestimmt werden. „So eine Analyse kostet jedes Mal rund 5.000 Euro und die Zuschüsse hierfür sind recht rar gesät", betont K.-H. Feuerlein. Und er ergänzt „rund

30 000bis 40 000 Jahre sind unsere Menschenfunde alt, also echte Neandertaler, die im Aischgrund zu Hause waren, als der Fluss noch ein anderes Bett hatte und weiter südlich als nach Osten floss." Und Feuerlein ergänzt: " Zwischen 12 und 15 Metern ist die Aisch im Laufe der Jahrtausende „aufgesandet" und unser Nashorn wurde aus einer Tiefe von über acht Metern zutage gefördert".

Doch nicht nur über Reste von Steinzeitmenschen sind die Höchstadter stolz. Die ältesten Funde stammen von tierischen Pflanzenfressern, wie Mammut, Nashorn, Wisent und Auerochsen, von Elchen, Rothirschen und Ur-Pferden. Daneben gibt es Knochenfragmente von Raubtieren. Zu ihnen zählten in unserer Gegend Luchs und Dachs, Hyänen und Höhlenbär. Auch das Schienbein eines Höhlenlöwen gehört zu den „Schätzen" der Archäologen.

In einer Tiefe von unter vier Metern wurden Eichenstämme zutage gebracht, deren Altersbestimmung das Jahr 3252 v. Chr. ergeben hat und im Schlamm fand man Getreidepollen, die darauf schließen lassen, dass an der Aisch bereits vor über 5 000 Jahren Ackerbau betrieben worden ist. Und schließlich befindet sich unter den Funden der Höchstadter Gruppe auch eine Doppel-Rad-Nadel, wie sie von Frauen in der Bronzezeit, also rund 1 500 vor Christus benutzt worden ist. Dort, wo die Aisch in die Regnitz mündet, im Bereich von Altendorf, ist man zuletzt auch auf Keramikfunde aus der Glockenbecherperiode gestoßen. Fazit: eine spannende Geschichte, der sich Feuerlein und seine Helfer verschrieben haben und sie beweist, dass wir über die Frühgeschichte an der Aisch und im Landkreis noch längst nicht alles wissen.

                                                                                                  gä

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