Endlich ist denen da drunten in der Landeshauptstadt ein Licht aufgegangen, dass man Bayerns wichtigsten Stamm, uns Franken, einen eigenen Feiertag gönnen muss. Nach dem Tag des Pferdes, Tag des Baumes, Tag des Nichtrauchers, Tag der Frau, Tag des weiß ich was, erhalten wir endlich unseren „Fränkischen Feiertag". Sauber und Gott sei Dank, kann man da nur sagen.
Und jetzt werden sie überall hirnen, zwischen Weißenburg und Weißenstadt, zwischen Aschaffenburg, Ahornberg und nördlichem Altmühltal, was man da wohl anstellen kann und soll, - wie sollen wir den „Tag der Franken" begehen?
Doch wir wären keine Franken, wenn uns dazu nichts einfallen würde. „Fränkischer Feiertag" das bedeutet, dass endlich einmal nur „frängisch blaudert werd", „däss mir neer frängisch essen und dringen". Endlich „kummt" der Franke zu seinem wohl verdienten Recht. Der Franke: 205 Jahre von den Altbayern unterdrückt, seiner Kunst- und Kulturschätze beraubt, belächelt und verlacht, weil Bayern ja bekanntlich an der Donau zu Ende ist, auch wenn es in Wirklichkeit seit zwei Jahrhunderten insgeheim von Franken regiert worden ist.
Endlich rücken fränkische „Broodwärschd, Schaiferla, ungschbundns Kellerbier und Frankenwein" in den Mittelpunkt des Freistaats, endlich kann das fränkische Fähnlein heftiger im Wind flattern als die weiß-blauen Rauten, die doch schon jeder als „Babierdischdeggn" auf seiner Gartenparty benutzt.
In Franken, sprich in Nürnberg fanden seit der Goldenen Bulle von 1356 die ersten Reichstage nach den Kaiserwahlen statt, hier im Herzen Frankens wurden die Reichsinsignien, sprich Kaiserkrone, Zepter und Reichsapfel aufbewahrt, bevor die Österreicher sie uns entführten.
Und deswegen: Auf geht´s Franken! Lasst uns den tag der franken künftig würdig begehen, zeigt denen da drunten in Ober- und Unterbayern was in euch und in uns steckt! Und ich bin sicher, Franken wird einen der wichtigsten und schönsten tage im Jahreskreislauf erleben, „des mach mer fei, gell"!