Bei Fürstin Gloria und dem Hundertwasserturm
Regensburg, Hauptstadt der Oberpfalz und UNESCO-Weltkulturerbe; viertgrößte Stadt Bayerns war Ziel einer Studienfahrt des Heimatvereins. Bei einer fundierten Stadtführung erfuhr die Reisegruppe von Regensburgs Gründung in römischer Zeit 179 n. Chr. als Castra Regina , vom wirtschaftlichen und kulturellen Aufstieg im hohen Mittelalter, vom Stadtausbau und der Krise der Stadt vor und während der Reformation.
Regensburgs bauliche Besonderheiten wie die Steinerne Brücke über die Donau, die mächtigen Patrizierburgen und Stadttürme, dem historischen Alten Rathaus, dem Sitz des Immerwährenden Reichstags bis zur Reichsauflösung 1803 die malerischen Gassen der Altstadtfaszinierten beim Stadtrundgang. Dass man beim Besuch des Peters Doms den Domspatzen zuhören konnte, war ein besonderer Höhepunkt am Vormittag
Ein absolutes Muss bei einem Besuch der alten Reichsstadt ist die Führung durch das Fürstenschloss der Thurn und Taxis. Vor allem seit die schillernde Gloria von Schönburg-Glauchau nach ihrer Trauung mit dem Fürsten Johannes im Schloss Einzug gehalten hat, sind die Schlossräume der schwerreichen Turn und Taxis Familie immer wieder ins Rampenlicht - vor allem bei der Regenbogenpresse - gerückt. Durch ihr extravagantes Aussehen, durch eigenwillige Fernsehauftritte und Interviews hat Fürstin Gloria wiederholt für Schlagzeilen gesorgt.
Die Turn und Taxis aus der Nähe von Bergamo stammend, bauten im 15. Jahrhundert mit kaiserlicher Genehmigung ein Postimperium auf, das 350 Jahre lang das Postwesen in Mittel- und Westeuropa bestimmte. Mit der Ernennung zum kaiserlichen Prinzipalkommissar war der jeweilige Fürst Stellvertreter des Kaisers auf dem Immerwährenden Reichstag im alten Reich. Der Hauptsitz der Familie wurde damals von Frankfurt nach Regensburg verlegt, wo das ehemalige Benediktinerkloster St. Emmeram im 19. Jahrhundert zur fürstlichen Residenz ausgebaut und erweitert wurde. Verschiedene Prunkräume und Salons, Thronzimmer, Hauskapelle und Wintergarten können bei einer kostspieligen Führung besichtigt werden und dazu gehört auch der Kreuzgang des ehemaligen Klosters.
Nach soviel Geschichte führte der Abschluss der Fahrt in die Erlebnisbrauerei „Kuchlbauers Bierwelt" in Abensberg. Neben der Brauereibesichtigung stand hier jedoch das Interesse an der ausgefallenen Architektur des österreichischen Architekten Friedrich Stowasser, der sich später Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser nannte .Der eigenwillige Architekt und Künstler hat nicht nur die Brauerei in seinem Stil umgestaltet, sondern auch die Anregung gegeben, dass ein markanter Turm errichtet wurde, höher als die Herzogenauracher Stadttürme und eine Touristenattraktion im Hopfenanbaugebiet der Hallertau.