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Studienfahrt Oberpfalz

 

Freilandsmuseum und Prämonstratenser-Abtei

 

Herzogenaurach. Dass die Oberpfalz reich an Kulturgütern und Naturschönheiten ist, erfuhren Mitglieder des Heimatvereins bei einer Studienfahrt in die mittlere Oberpfalz. Ziel der Fahrt waren das Freilandmuseum in Neusath bei Nabburg, das Mittelzentrum Weiden sowie Klosterkirche und Klosterdorf Speinshart zwischen Eschenbach und Bayreuth.

 

Nach dem Besuch der unter- und mittelfränkischen Freilandmuseen in Fladungen/Rhön und Bad Windsheim erhielten die Herzogenauracher Heimatfreunde diesmal einen Einblick in das ländlich-bäuerliche Leben der Oberpfalz. Die rund 50 wiedererrichteten Gebäude zeigen das Bauen, Wohnen und Wirtschaften der letzten 300 Jahre. So gehören auch bestimmte Aktionstage zum Jahresprogramm des Museum. Am Besuchstag des Heimatvereins war gerade das Abfischen in den Weihern des Museums angesagt.

Die Häuser waren einst von Bauern, Söldnern (Besitzer kleinerer Anwesen), Häuslern  (Tropfhäuslern oder „arme Tröpfe“!) , von Tagelöhnern, Hirten oder Müllern bewohnt. Der soziale Unterschied wurde dabei deutlich: kleine verräucherte Wohnküchen  und spärlich möblierte „Schlafstuben“ standen im Gegensatz zur großen Bauernstube mit einer umlaufenden Bank für die Familie und das Gesinde und zu großräumigen Kammern der wohlhabenden Besitzer.

 

Die Museums-Anlage ist unterteilt nach den Landschaften und Regionen der Oberpfalz. So findet man ein Stiftlanddorf, ein Juradorf, Waldler-  und Naabtaldorf sowie ein Mühlental mit einer funktionsfähigen Mühle.

Noch heute wird das gesamte Museumsgelände traditionell bewirtschaftet. Im Rahmen der Dreifelderwirtschaft werden alte Pflanzen und Getreidesorten angebaut. Mit Pferden, Ochsen, Kühen und alten landwirtschaftlichen Geräten bestellen Museumsarbeiter die Felder. Bei den Häusern sind „Wurzgärten“ (Kräutergärten) und Streuobstwiesen angelegt. Dass es neben Gänsen, Ziegen und Schafen auch Arbeits- und Milchkühe, Ochsen und Pferde gibt, ist im Museum selbstverständlich, ebenso wie ein großes freistehendes Taubenhaus.

 

Auf der Fahrt nach Speinshart wurde in der aufstrebenden Stadt Weiden, der Heimatstadt des Komponisten Max Reger, der Textil- und Porzellan- sowie Eisenbahnerstadt Station gemacht, um das original oberpfälzische Zoiglbier zu probieren. 

 

Speinshart ist Sitz eines Klosters der Prämonstratenser Chorherren, auch „weißer Orden“ genannt, wegen des weißen Habits seiner Mitglieder. Norbert von Xanten gründete den Orden nach dem Vorbild der Augustiner 1121 im französischen Pre´montre´. Wegen der Abkürzung „Opraem“ bürgerte sich der Name ein. Das 1141 gegründete Kloster widmete sich der religiösen und kulturellen Arbeit in der Region. Wie die Kirche und die umgebenden Gebäude beweisen, wurde die gesamte Anlage im 17. Jahrhundert zu einer Perle des Barocks. Nach der vorübergehenden Aufhebung des Klosters (ab 1803) wurde dieses 1921 durch Chorherren aus dem böhmischen Tepel wiederbelebt.

               Die überaus reich mit Fresken und Stuckarbeiten verzierte Decke und die Wände der Basilika bilden neben dem Hauptaltar zu Ehren der unbefleckten Muttergottes eine prachtvolle Einheit. Das Gotteshaus und die gesamte Klosteranlage sind nach einer aufwändigen Sanierung vor 20 Jahren heute das kulturelle Zentrum der nördlichen Oberpfalz.

 

Klaus-Peter Gäbelein

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