Ein Jahr hatte man beim Heimatverein ausgesetzt mit dem Vereinsfasching, doch am Freitagabend war wieder großes Helau in der Gaststätte Heller angesagt. Nach guter alter Tradition sorgten die „Aurach Spatzn“ mit Emmi Weiß (Akkordeon), Fritz Rabenstein (Teufelsgeige) und Konrad Grasser (Tuba) für Stimmung in der vollbesetzten Brauereigaststube.
Und weil zu einem Kappenabend auch Büttenreden gehören, gab es selbige von Rita Bitter, Christa Peetz, Emmi Weiß und dem Vorsitzenden K.-P. Gäbelein. Die Witwe des einstigen Oberkarnevalisten Sepp Bitter hatte aus dem Fundus ihres verstorbenen Mannes dessen wohl bekannteste Faschingsrede ausgekramt und brachte gekonnt wie einst ihr Sepp vor 40 Jahren die Geschichte von „Adi-Pum“ zum Besten. Dahinter verbirgt sich fantastische Fusion der beiden konkurrierenden Sportschuhbrüder zur gemeinsamen Marke: Einem Puma mit drei Streifen. Und gemäß der Büttenrede, laufen demnächst nicht nur alle Größen der Politik, der Gesellschaft und des Sports in Schuhen mit diesem neugestalteten Firmenlogo. Selbst den Papst sah Rita Bitter in diesen fantasievollen Schlappen aus der Aurachstadt.
Bei Christa Peetz und Emmi Weiß stand das Alltagsleben in der Aurachstadt im Mittelpunkt der närrischen Betrachtungen. Christa Peetz prangerte das „Denglisch“ in unserer Alltagssprache an, denn heutzutage geht es nur noch heute um das „Outfit“, um „Fashion“,“ um das „richtige Feeling“, um „happy“, den „perfekten body“ und um „up to dates“ Aussehen.
Gäbelein schließlich belauschte Rentner, Pensionisten und amüsierte sich über die Probleme von älteren Damen, die sich gerne am Vormittag im Cafe treffen.
Die Herren der Schöpfung jammern über Kreuzweh und Rückenschmerzen, denken an ihren geschädigten Meniskus, an den Bänderschaden im Knie oder tauschen Erfahrungen mit den kleinen blauen Stärkungstabletten aus. Manchen bringt auch das warme Wasser in Bad Staffelstein Linderung:. Das Wasser in Bad Staffelstein, heilt Blasenleiden groß und klein. Setzt euch ins warme Wasser rein, die Blase öffnet sich von ganz allein.
Bei den älteren Damen ging es um den Tablettenkonsum, die richtige Arznei, die kleinen Wehwehchen im Alltag, den Tortenkonsum und das erhöhte Cholesterin sowie die mangelnde Bereitschaft mittags zu kochen: „Frieher woärn die daham, hom Gmies nu putzt, Potaggen aufgsedzd und a Schaiferla broodn – heit hockns drin in Römmelt sein Loden.- Dann gennerns zern Metzger und kaafn a Essen, des die nu wos kochen, des kannst du vergessen. Mit Kochen ham die Frauen heit niggs mehr am Hut, bei dennern gibt´s neer nu fastfood!“
Und am Ende empfahl Gäbelein den anwesenden Damen: Sollten diese auf Männersuche sein, lautet sein Hinweis: „Nehmen´s nen Alten- viele sind noch gut erhalten, graue Haare sieht man gern und silbern ist ja jetzt modern! Ein Alter der küsst voller Liebesqual, denn er denkt bei jedem Kusse, huch vielleicht ist´s das letzte Mal. …. Nehm´n se nen Alten: Mädel, wenn du den begräbst, erbst Du alles jeden Falles –, aber nur, wenn du´s erlebst!“
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