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Weihnachtskarten

karteHerzogenaurach. „Allmächd, ich hab noch ka Weihnachdskarddn gschrieben!“ Hand aufs Herz, liebe Leser, geht es Ihnen genauso wie meinem Nachbarn, dem dieser Tage blankes Entsetzen ins Gesicht geschrieben stand, als der Briefträger ihm eine Weihnachtskarte in die Hand drückte.

Gehören Sie etwa zu der Spezies, die nach dem Motto lebt „ich schreibe grundsätzlich keine Karten an Weihnachten“ oder senden Sie nur den Freunden und Verwandten Grüße, die Ihnen im letzten Jahr Weihnachtwünsche übermittelt haben? Sind Sie gar schon umgestiegen und senden Sie ihre Weihnachtswünsche per SMS oder per E-mail?
Wie dem auch sei, die gute alte Weihnachtskarte, per Hand geschrieben, ist vor allem bei der Ü-50 Generation noch immer in Mode, wenngleich die Zeiten vorbei sind, da sich die Briefträger mit Bergen von Segenswunschkarten abbuckeln mussten.
Die Geschichte der Weihnachtskarte ist gerade einmal 180 Jahre alt. Und – sie befindet sich ausnahmsweise einmal nicht in den USA, sondern in England. Zwar wurden Weihnachtsgrüße in geschriebener Form auf dem Festland bereits  als sogenannte „Korrenzpondenzkarte per Postkutsche“ verschickt, doch kam die eigentliche Karte mit der Abbildung eines Familienfestes und dem Text „Merry Christmas  and a Happy New Year“ und noch dazu handkoloriert erst 1843 auf den Markt. Dank der niedrigen Portogebühren von einem Penny war Jahre später der Siegeszug der Post-Weihnachts-Karten dann nicht mehr aufzuhalten.
In Deutschland wurden bis zum 1. Weltkrieg (1914) überwiegend sogenannte Wunschblätter zum „Fest der Feste“ verschickt. Das waren Briefbögen mit gedruckten Randornamenten, in die handschriftliche Grüße oder Gedichte eingesetzt wurden.

Ab den 20-er Jahren und nach 1945 kamen verstärkt schwarz-weiß gedruckte Karten mit idyllischen Winter- und Schneelandschaften, dick verschneiten Tannenbäumen, zwei Spuren im Schnee oder  verschneiten Berggipfeln auf den Markt. Und dann waren noch Adventskränze, brennende Kerzen und geschmückte Weihnachtsbäume als Motive beliebt, welche Vorfreude auf das Fest vermittteln sollten. 10 Pfennige betrug damals das Porto und nach 1945 kamen noch zwei Pfennige als Notopfermarke für Berlin dazu.Heute sind freilich Telefongespräche weitaus billiger.

Farbige Karten und Fotokarten mit lokalen Motiven wurden in den 60-er Jahren im Handel angeboten. Nachdem die elektrischen Weihnachtsbeleuchtungen die Innenstädte erobert hatten und Christbäume weihnachtliches Flair vermittelten, konnte man in Herzogenaurach auch den Weihnachtsbaum vor dem Rathaus via Postkarte versenden. Jupp Hagen, Hans Gaschbauer, später der Fotoclub um Helmut Fischer und Dieter Hagen versorgten die Herzogenauracher mit idyllischen Motiven aus der Aurachstadt, die gerne auch von den US-Amerikanern von der Herzobase in ihre Heimat verschickt wurden.
Trotz vielfacher Schreibverdrossenheit gibt es noch immer Privatpersonen, Behörden und vor allem Geschäftsleute sowie Groß-Unternehmen, die etwas auf sich halten und zum Weihnachtsfest geschmackvolle und seriöse Glückwunschkarten versenden. Frau Maria-Elisabeth Schaeffler –Thumann dürfte hier die Rangfolge edler Karten anführen.
Also, auf geht´s liebe Leser, noch ist Zeit, einen lieben Menschen mit einer persönlichen Botschaft zu Weihnachten zu beglücken! Schreibt doch mal wieder!

Klaus-Peter Gäbelein

 

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