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Kiliansbrunnen feiert Namenstag

Die katholische Kirche gedenkt am 8. Juli des Märtyrers und „Apostels der Franken", des heiligen Kilian. Bis in zur Einführung der Sommerkirchweih in den 50-er Jahren feierte man in Herzogenaurach rund um den Kiliansbrunnen gegenüber dem Fehnturm am Namenstag selbst oder am darauf folgenden Sonntag Kirchweih.

Nach einer Inschrift am Brunnen, der 1934 nach einem Entwurf der Bamberger Künstlerin und Ehrenbürgerin Maria Lerch von Steinmetz Hans Gast sen. geschaffen wurde, soll Kilian in Herzogenaurach an dieser Stelle im Jahr 686 die Taufe gespendet haben. Die gegenüber gelegene frühere Gaststätte „Zum Walfisch" (heute Buchhandlung) richtete die Kiliani - Kirchweih aus.

Killena (Kilian), aus irischem Adel stammend, soll um 685 mit 12 Gefährten auf das Festland gekommen sein, um jenseits des Rheins das Christentum zu verbreiten. Wirciburg am Main (Würzburg), eine der wichtigsten Städte des damaligen Thüringerreichs, wurde zum Zentrum seines Wirkungsbereichs. Schon am 8. Juli 689 ist er ermordet worden, weil er die unrechtmäßige Ehe des Herzogs Gozbert mit seiner Schwägerin Geilana angeprangert hat. Einige seiner Gefolgsleute erlitten dasselbe Schicksal.

Am Grab der Märtyrer haben sich in der Folge immer wieder Wunder ereignet, so dass schließlich 741 das Bistum Würzburg gegründet wurde, dem die hiesige Pfarrei bis 1810 angehörte. Im Kilianslied, das hier einst gesungen wurde, heißt es u.a. „Lass´ dir die teuren Franken dein - St. Kilian - von Herzen anbefohlen sein. Dich loben, dir danken, deine Kinder in Franken."

Heimatforscher und Ehrenbürger Luitpold Maier hat 1929 in einem Aufsatz den Würzburger Historiker Stamminger zitiert, der geschrieben hat, dass gegenüber „eines sehr alten Turmes" sich der Kiliansbrunnen befindet: über dem „früher eine kleine Kapelle mit dem Bildnis des Heiligen" stand. An dieser Stelle haben die Büttner nach einem Umzug durch die Stadt ihre Kilians - Kirchweih gefeiert. Aus den umliegenden Häusern wurden ihnen sogar Kirchweihkrapfen gereicht.

Und der Würzburger Universitätslehrer ergänzt „noch heute wird der Brunnen, dessen Wasser als heilkräftig gilt, am Kilianstag mit Kränzen und Bildern geschmückt." Die einstige Zugehörigkeit zum Bistum Würzburg spiegelt sich in zahlreichen Kilianskirchen in Mittel- und Oberfranken wider, wie in Schlüsselfeld, Hallstadt, Pretzfeld oder Staffelstein. Und selbst im benachbarten Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim finden sich noch heute (evangelische) Kilians-Kirchen, so in  Emskirchen, Dürnnbuch, Hagenbüchach und Markt Erlbach.

                                          Klaus-Peter Gäbelein

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