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Fußballserie 4 Lothar Matthäus

Herzogenaurach. An ihm scheiden sich die Geister: Lothar Matthäus, Deutschlands Top-Nationalspieler, mit 150 A-Länderspielen und 23 Toren Rekordhalter, 7mal deutscher Meister mit dem FC Bayern, italienischer Meister mit Inter Mailand, zweifacher Pokalsieger mit den Bayern, UEFA-Pokalsieger Europa- und Weltmeister, zweimal Deutschlands Fußballer und Weltfußballer des Jahres, Europas Fußballer des Jahres, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft und, und, und.

Und dann der andere Matthäus: Lothar, der sich nicht zu seiner Heimatstadt Herzogenaurach bekennt, weil er immer erzählt, er sei in der Nähe von Erlangen groß geworden, Lothar, den Boulevardpresse liebt, weil er immer für Schlagzeilen gut ist, Lothar, seit Januar 2009 zum vierten Mal verheiratet, Lothar, der (fast) kein Fettnäpfchen ausgelassen hat und auslässt, wenn es um schnell gesprochene Worte geht, Lothar, der immer ins Gespräch gebracht wird, wenn in der Bundesliga oder in Liga zwei ein Trainerstuhl frei geworden ist, Lothar auf dessen versprochenen Trikotsatz (1991!)die Jugendmannschaft seines Stammvereins FC Herzogenaurach heute noch wartet.........ach Lothar!

Lothar Matthäus, am 21. März 1961 in Erlangen zur Welt gekommen und an der Aurach in der Würzburger Straße aufgewachsen, anfangs ein echter Straßenfußballer, aber bald im FC Trikot der „Goalgetter" schlechthin. Von den Trainern Walter Karnoll und Walter Zenger gefördert, vom Verbandstrainer als (2 cm!) zu klein gefunden, im vom adidas-infizierten DFB wegen seines Puma Outfits fast aussortiert, fand er den Weg in die damalige Jugendnationalmannschaft und spielte 15mal in der U-21 Mannschaft des DFB. Zu Hause im Verein kickte er mit 17 Lenzen samstags in Seniorenmannschaft, sicherte seinem FC mit 17 Toren bei 17 Einsätzen den Aufstieg in die Bayernliga und am Sonntag spielte er in der FC Jugend in der Bayernliga. Trainer Franz Brungs, FC Vorstand Gerd Dassler und PUMA-PR Chef ebneten Lothar den Weg zum Gladbacher Bökelberg. Damit war Lothars Karriere vorprogrammiert. Bundestrainer Derwall berief ihn als 19-Jährigen in die DFB-Auswahl.

Unter Franz Beckenbauer reifte Lothar Matthäus zum Weltstar. Er wurde Kapitän der Weltmeistermannschaft 1990 und Fußballfans schnalzen noch heute mit der Zunge, wenn sie ein seine großartige Vorstellung im ersten Spiel gegen das damalige Jugoslawien, als er mit zwei Toren den Weg für das spätere Endspiel ebnete. Als Kapitän der Weltmeistermannschaft durfte er im Sommer 1990 nach einem großen Empfang auf dem Herzogenauracher Marktplatz die Goldene Stadtmedaille entgegennehmen und sich in das Goldene Buch der Stadt eintragen.

Als der Rekordnationalspieler nach seinem vierjährigen Abstecher zu Inter Mailand (1992) nach München zurückkehrte, legte er sich mit seinem Mitspieler Jürgen Klinsmann an, später mit Nationaltrainer Berti Vogts. Unter Erich Ribbeck beendete er 2000 seine internationale Karriere im Länderspiel gegen Portugal und kickte anschließend noch 16mal für die NY/NJ Metro Stars. Zahlreiche Trainerstationen folgten: Rapid Wien, Partizan Belgrad, ungarischer Nationaltrainer, Clube Paranaense/Brasilien, Red Bull Salzuburg (Co-Trainer unter Trappatoni) und Maccabi Netanya/Israel. Ob es die Medien sind oder gar Lothar selbst, die das ehemalige Energiebündel immer wieder als Nachfolger von entlassenen Bundesligatrainern ins Gespräch bringen, sei dahingestellt.

Bleibt noch anzufügen, dass „Lothar mit der kessen Lippe" zum vierten Mal (glücklich?!) verheiratet ist, derzeit mit der 26 Jahre jüngeren gebürtigen Ukrainerin Liliana. Seine fußballerischen Qualitäten sind und waren unbestritten. Vielleicht landet Lothar Matthäus, Herzogenaurachs fußballerisches Aushängeschild, in nächster Zeit auch einmal bei einem namhaften deutschen Verein als Trainer. Dass er das Zeug dazu hat, hat Bayern Münchens Vorstandsmitglied Karlheinz Rummenigge unlängst im Bayerischen Fernsehen betont: Bei all den guten Trainern, die Lothar in seiner Laufbahn gehabt hat, muss er ganz einfach ein guter Trainer sein!

                                                                                                 Klaus-Peter Gäbelein

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