Hilde Tiedemann, sie ist in der Eckenmühle geboren, aufgewachsen und hat viele Jahre hier gewohnt, kam am Tag nach der Unglücksnacht vom Besuch bei ihren Schwiegereltern auf die Mühle zurück.
„Das Wasser war bereits zurückgegangen, aber trockenen Fußes konnte man die Mühle noch nicht erreichen. Mein Vater (der Eckenmüller) war kurz vor 18 Uhr beim Mähen im Aurachgrund, als sich von Welkenbach her Wassermassen in Richtung Aurach ergossen. Sie stammten von Weihern bei Buch, bei denen ebenfalls die Dämme gebrochen waren. Meinem Vater gelang es noch, die Schweine in den oberen Stock der Mühle zu bringen. Das Großvieh konnte er von den Ketten lösen und in Sicherheit bringen. Im Erdgeschoss unseres Hauses bot sich ein Bild der Verwüstung. Die schweren Eichenmöbel im Wohnzimmer waren von den Wassermassen teilweise „zerlegt worden", das Holz war aufgequollen, ebenso der hölzerne Tisch der Nähmaschine, die sie wir den folgenden Tagen trocken legten und mit viel Öl wieder in Bewegung brachten."
Robert Maier, ehemaliger Mesner in St. Magdalena wohnte 1941 mit seinen Eltern und Geschwistern im alten Kommunbrauhaus (Ecke Steggasse/An der Schütt).
„Die Bewohner mussten in die oberen Stockwerke flüchten und wir sahen und hörten wie das Wasser mit Urgewalt Kälber, Schweine, Kühe und Hundehütten mit sich in Richtung Bruck riss. Jede Menge Holz schwamm auf dem schmutzig braunen Wasser und auch das vor dem Haus gelagerte Holz (das Anwesen diente damals als Städtischer Bauhof und als Wannenbad) wurde weggespült. Meinem Vater gelang es gerade noch, die Nachbarn im gegenüberliegenden Haus in der Steggasse in Sicherheit zu bringen. Hier gingen wir Buben am Tag nach der Flut auf Karpfenfang, und zwar in den Wohnstuben."
Franziska Bär (+) war am Abend des 28. Juli 1941 mit dem Zug auf der Rückfahrt aus Erlangen nach Herzogenaurach. Zwischen Frauenaurach und Kriegenbrunn wurde der Zug angehalten und die Reisenden mussten die Waggons verlassen, weil die Gleiskörper bereits unterspült waren. Zu Fuß machte man sich auf nach Herzogenaurach.
„Übers „Gründla" erreichten wir die Stadt von Süden her, - ein Durchkommen beim Galgenhof war nicht mehr möglich. Doch auch beim Bahnhof und bei der Gaststätte „Zur Eisenbahn" („Spootz") stand das Wasser. Notgedrungen richteten wir uns auf eine Nacht im Bahnhof oder im Freien ein. Die wenigen Anwohner jenseits der Aurach bewiesen eine Welle der Hilfsbereitschaft: Auch beim „Spootz" wurden Notquartiere eingerichtet und ca. 20 Personen wurden von der Familie Dassler (Sportschuhfabriken) aufgenommen."