Das es auch in kleineren Städten früher bereits Hilfe für Arme und Bedürftige gegeben hat, kennen wir aus Herzogenaurach mit den Stiftungen des Seelhauses oder des Spitals am Kirchenplatz.
In Franken besaß Nürnberg mit der „Elisabethhospital-Stiftung“ von 1151 die älteste Einrichtung dieser Art. Nach einem Verzeichnis hatte Nürnberg bis bis zum 1. Weltkrieg 323 Stiftungen. Die Städte Fürth und Ansbach folgten mit 117 bzw. 101 Stiftungen. Aus Erlangen sind 90 und aus Schwabach immerhin och 38 wohltätige Einrichtungen bekannt. Vor allem hier und in Fürthwaren die Stiftungen ärmeren jüdischen Mitbürgern gewidmet. Auch in einigen fränkischen Dörfern gab es Unterstützung für ärmere Menschen.
Unterschiedlich waren oftmals die Auflagen, die von den Stiftern gemacht worden sind. Da gab es Stiftungen für die Weihnachtsbescherung von Kindern, für die öffentliche Grabpflege, , nach der Reformation für die Versorgung von Pfarrerswitwen oder für die Abgabe von Brennholz für „verschämte Dorfarme“. Tüchtigen Bürger- und Bauernsöhnen ließ man Stipendien zukommen und oftmals gab es Schulpreise „zur Belohnung des Fleißes und der Sittlichkeit“. Dass kein armer Protestant der Stadt ohne Bibel sei, war das Anliegen eines Schweinfurter Bürgers in der Biedermeierzeit (1815-1848). Bereits 1797 hatte ein Schweinfurter Bürger hatte in Schweinfurt ein Bürger eine „Laternenstiftung“ gegründet,. „auf das vor dem Haus Keßlergasse 20 niemand mehr stolpere! Infolge von Wirtschaftswirren, Inflation und Kriegen , wurde jedoch vielen Stiftungen dien Grundlage entzogen.
K.-P. Gäbelein