Herzogenaurach/Wolfsberg. In Herzogenaurachs Kärntner Partnerstadt kennt die Fußballbegeisterung keine Grenzen mehr. Nach 11 Spieltagen in der österreichischen Bundesliga liegen die Spieler vom WAC (Wolfsberger Athletik Sportclub) noch immer an der Tabellenspitze im Nachbarland.
Die Mannschaft aus dem Lavanttal und dem 24 000 Einwohner zählenden Städtchen hat in der laufenden Saison ständig für positive Schlagzeilen gesorgt, so dass im Alpenland der Name WOLFSBERG bei den Fußballlfans in aller Munde ist.
Mit 27 Punkten steht die Mannschaft mit dem Ex-Nationalspieler „Ditti" Kühbauer als Trainer seit Wochen vor dem Millionen schweren Wiedersacher aus Salzburg. Die dortigen „Bullen", von einem österreichischen Limonadenhersteller gesponsert, wurden in der heimischen Lavanttal-Arena mit 1 : 0 besiegt und die Kärntner haben seitdem die Tabellenführung nicht mehr aus der Hand gegeben. „Mir wird ganz schwindelig, wenn ich sehe, dass in der aktuellen Tabelle bei unserer Mannschaft steht, dass sie derzeit für die Qualifikation zur Champions-League qualifiziert ist", so der Fußballfan Robert Schmidt im Wolfsberger Rathaus.
Das Fußballwunder haben die Wolfsberger fast ausschlließlich mit österreichischen Kickern erreicht. Lediglich ein Slowene, ein Spanier, ein Brasilianer und je ein Spieler aus Serbien und Ungarn gehören dem Team an, das einen Marktwert von gerade einmal 8,75 Millionen Euro besitzt. Der Konkurrent Salzburg müsste bei dieser Summe eigentlich erröten, wenn man bedenkt, dass die Kicker aus der Mozartstadt siebenmal höher zu bewerten sind (Marktwert 58,5 Millionen Euro !).
Kenner des internationalen Fußball werden sich künftig fragen müssen: „Was ist mit den österreichischen Traditionsverein Austria und Rapid Wien, was ist mit Sturm Graz, alles Mannschaften, die einst um die Trophäen in den europäischen Ligen gekämpft haben? Nun, Rapid, die „Hütteldorfer, liegen mit 7 Punkten hinter dem WAC auf Rang 3 und die Veilchen von Austria Wien weisen erst 11 Punkte auf. Und über allem strahlt der Stern der „Wolfsberger Pellets", eine Mannschaft der Namenlosen, die derzeit in Europa Fußballgeschichte schreibt.
Fazit: Die „Sportstadt Herzogenaurach" gratuliert den Scharz-Weiß-Grünen zu ihren Erfolgen und wünscht sich, dass die örtlichen Vereine einmal an den Erfolgen der Wolfsberger schnuppern können.
Klaus-Peter Gäbelein